
Geo-Energie Jura SA (GEJ) hat die Explorationsphase des Geothermie-Pilotprojekts Haute-Sorne (JU) erfolgreich beendet. Die im Juli in der Tiefbohrung durchgeführten Tests bestätigen, dass die Durchlässigkeit des Gesteins ausreichend gesteigert werden kann, um ein nutzbares geothermisches Reservoir zu schaffen – unter Einhaltung der vorgegebenen seismischen Grenzwerte. Geothermie ist rund um die Uhr verfügbar, verursacht keine CO₂-Emissionen und stellt eine ideale Ergänzung zu anderen erneuerbaren Energien dar.
Die Neubewertung des seismischen Risikos auf Basis der aktuellen Ergebnisse fällt günstiger aus als die Schätzungen, die der Projektbewilligung von 2015 zugrunde lagen. Die ersten beiden Berichte zu den in der Tiefbohrung durchgeführten Tests wurden gestern den Behörden des Kantons Jura übergeben; weitere Berichte folgen in den kommenden Monaten. Diese Unterlagen werden von den unabhängigen, vom Kanton beauftragten Experten aus sicherheitstechnischer Sicht geprüft. Auf Grundlage ihrer fachlichen Bewertungen werden die kantonalen Behörden anschliessend über die Weiterführung des Projekts entscheiden.
Über die Fortführung des Projekts Haute-Sorne hinaus eröffnen die positiven Ergebnisse Perspektiven für weitere geothermische Vorhaben in der Schweiz.
Geo-Energie Suisse (GES) plant, in den kommenden Jahren Standorte für Projekte mit einer elektrischen Leistung zwischen 10 und 30 MW zu evaluieren – idealerweise in Kombination mit Wärmeproduktion.
Die Erfahrungen aus der Entwicklung vergleichbarer Projekte im Ausland zeigen, dass Stromgestehungskosten von unter 15 Rp./kWh künftig realistisch sind. Diese Wirtschaftlichkeit verbessert sich zusätzlich, wenn Strom- und Wärmeerzeugung kombiniert werden.
Geothermie liefert grundlastfähige Energie, die rund um die Uhr verfügbar ist und keine CO₂-Emissionen verursacht. Aufgrund dieser Eigenschaften stellt geothermisch erzeugter Strom eine ideale
Ergänzung zu anderen erneuerbaren Energien dar.
Die positiven Ergebnisse ermöglichen es, den von den kantonalen Behörden eingeleiteten Prüf- und Freigabeprozess für die nächste Projektphase in Haute-Sorne fortzuführen. Darüber hinaus eröffnen die Resultate die Möglichkeit, neue Projekte auf Basis des Multi-Stimulation-Konzepts sowohl in der Schweiz als auch in Europa zu entwickeln. Damit rücken grössere Projekte sowie Standorte in der Nähe grösserer urbaner Zentren verstärkt in den Fokus.
In Haute-Sorne wird GEJ dem Kanton und den beauftragten Experten in den kommenden Monaten alle erforderlichen Berichte zur Verfügung stellen, um eine vollständige Prüfung der Explorationsphase zu ermöglichen. Parallel dazu plant Geo-Energie Suisse (GES), Standorte in der Schweiz für Projekte mit einer elektrischen Leistung von 10 bis 30 MW zu evaluieren – idealerweise mit gleichzeitiger Wärmeproduktion für mittelgrosse bis grosse Fernwärmenetze.
Als Referenz dient das „Cape“-Projekt von Fervo Energy (Utah), das eine geothermische Kraftwerkskapazität von rund 500 MWe vorsieht, erschlossen über mehr als hundert Bohrungen. Das erste 100-MW-Modul soll im Frühjahr 2026 ans Netz gehen; über zwanzig Tiefbohrungen sind bereits abgeschlossen. Dank technologischer FortschriHe beim Bohren in Granit in den USA können dort Bohrungen in etwa 20 Tagen zu Kosten von rund 5 Mio. USD fertiggestellt werden – das ist etwa viermal schneller und günstiger als beim Explorationsbohrloch in Haute-Sorne. Auch wenn sich die technischen Rahmenbedingungen unterscheiden und nicht alle amerikanischen Technologien 1:1 auf Europa übertragbar sind, ist das Potenzial für grossflächige Kostenreduktionen erheblich.
Peter Meier, CEO Geo-Energie Suisse AG, T +41 79 248 48 65
Olivier Zingg, Directeur Geo-Energie Jura SA, T +41 79 321 43 20 (abwesend bis 6. Oktober)
| Geo-Energie Suisse AG ist das Schweizer Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie zur Strom- und Wärmeerzeugung. Das Unternehmen wurde im November 2010 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Stadtwerke sowie regionale Energieversorger aus der ganzen Schweiz (aet, EBL, ewz, EOS, ewb, GVM, iwb). Die Geo-Energie Suisse AG beschäftigt rund zwanzig Mitarbeitende und wird punktuell von externen Spezialisten unterstützt. |
| Geo-Energie Jura SA wurde 2015 gegründet. Ihre Aktionäre sind Geo-Energie Suisse AG, ebl, ewb und ewz. Ziel der Gesellschaft ist es, das Geothermieprojekt in Haute-Sorne zu realisieren und anschliessend zu betreiben. Aufgrund einer im Juni 2015 zwischen der Gemeinde Haute-Sorne, dem Kanton Jura und Geo-Energie Suisse geschlossenen dreiseitigen Vereinbarung ist die Gesellschaft in der Gemeinde Haute-Sorne ansässig. |
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Stimulationsversuch Juli 2025
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Auswertung der Ergebnisse und Kommunikation Am 2. Oktober 2025 hat GEJ den kantonalen Behörden des Jura zwei entscheidende Berichte für die weitere Entwicklung des Pilotprojekts übergeben. Diese Dokumente bilden den Auftakt einer Serie von Berichten, die in den kommenden Monaten eingereicht und vom unabhängigen Expertengremium des Kantons eingehend geprüft werden. Nach Abschluss dieser fachlichen Beurteilung wird das Expertengremium den Behörden eine Empfehlung zur Bewertung des seismischen Risikos des Projekts übermitteln. Dieser strukturierte Prozess stellt sicher, dass in jeder Phase sämtliche Sicherheitsanforderungen erfüllt sind, bevor das Projekt fortgeführt werden darf. Parallel dazu werden die Aktionäre von GEJ die Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen erarbeiten. Eine Entscheidung wird im Frühjahr 2026 erwartet. Die Öffentlichkeit wird transparent und schrittweise über den Projektfortschritt informiert. Diese Medienmitteilung bildet den ersten Schritt. Anlässlich des Europäischen Geothermiekongresses, der nächste Woche in Zürich stattfindet, werden technische Ergebnisse der Fachwelt vorgestellt. Im November ist zudem im Kanton Jura eine Medieninformation im Rahmen der Begleit- und Informationskommission (CSI) vorgesehen. |
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Wichgste Ergebnisse der ersten beiden eingereichten Berichte
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