Das Forschungs- und Entwicklungs-Projekt RAMSIS-RT «Ein Echtzeit Expertensystem zur Analyse und Kontrolle des Risikos von Induzierten Erdbeben» wurde 2015 der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) bewilligt und Ende 2015 gestartet. Die Arbeiten schreiten gut voran. RAMSIS-RT baut auf dem Vorgängerprojekt GEOSIM auf, welches ebenfalls gemeinschaftlich von der Geo-Energie Suisse AG und dem Schweizerischen Erdbebendienst durchgeführt worden war.
Ziel der Projektarbeiten von Ramsis-RT ist die Entwicklung eines adaptiven Ampelsystems für die Projekte der Geo-Energie Suisse AG. Dieses adaptive Ampelsystem soll aufgrund der beobachteten induzierten Mikroseismizität Vorhersagen über die Gefährdung und das Risiko durch induzierte Seismizität in den nächsten Stunden erstellen. Dabei soll der bisherige und geplante Verlauf der hydraulischen Stimulation berücksichtigt werden.
Das Projekt RAMSIS-RT ermöglicht so, die Risiken induzierter Seismizität bei der Erstellung und dem Betrieb von geothermischen Anlagen vor dem Bau verlässlich abzuschätzen und während der hydraulischen Stimulation mittels einer Vorhersage – ähnlich einer Wettervorhersage – minimieren zu können. Dies schützt auch die getätigten Investitionen. Gleichzeitig werden in diesem Projekt Technologien entwickelt und Know-how aufgebaut, die weltweit ein Exportpotenzial haben. Die Erkenntnisse aus RAMSIS-RT beschränken sich nicht nur auf Geothermie, sondern sind u.a. auch für Öl- und Gas- sowie Speicherprojekte ein hilfreiches Tool.
«Deep Geothermal Well Optimization Workflow (DG-WOW)» ist ein weiteres von Innosuisse kofinanziertes F&E Projekt. Es wurde Ende 2015 mit der Universität Neuchâtel gestartet. Im Wesentlichen geht es darum, ein Verfahren zu entwickeln, das aufgrund von felsmechanischen Bohrlochmessungen ermöglicht, ein vertikales Bohrloch ab einer gewissen Tiefe in die für die geothermische Nutzung optimale Richtung horizontal abzulenken.