Am 1. Juni 2016 fanden die Generalversammlung der Geo-Energie Suisse AG und die erste GV der Geo-Energie Jura SA in Glovelier (JU) statt.
Diskutiert wurden Fragen wie:
Welche Lehren hat man aus den Projek-ten in Basel (2006) und St. Gallen (2013) gezogen? Ist das Projekt versi-chert? Wie wird die Bevölkerung vor dem Erdbebenrisiko, oder vor Lärm-emissionen geschützt?
Die Erfahrungen mit der Stimulation des tiefen Untergrundes in Basel lieferten die Grundlage zur Entwicklung des petro-thermalen Multirissverfahrens der Geo-Energie Suisse AG. (Video des Multirissverfahrens). Heute weiss man zudem, dass die Standortauswahl (geringe natürliche Seismizität), die Form der Stimulation (etappenweise Stimulation kleiner Bereiche) sowie eine sorgfältige Überwachung der Seismizität, verbunden mit Grenzwerten unterhalb der Schadensgrenze, die zu einem sofortigen Abbruch der Stimulation führen, das Erdbebenrisiko massiv verringern.
Sollten dennoch Schäden entstehen, sind diese über eine Haftpflichtversicherung mit einem Versicherungswert von 100 Mio. CHF versichert.
Auch der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt ist den Projektverantwortlichen ein grosses Anliegen. Schliesslich handelt es sich um ein Pilotprojekt, welches - im Erfolgsfall - in der ganzen Schweiz zur weiteren Anwendung kommen soll. Allein schon aufgrund zukünftiger Akzeptanz ist höchste Sorgfalt bei der Umsetzung des Pilotprojekts gefordert.
Insgesamt 34 Vertreterinnen und Vertreter der Aktionäre, des Verwaltungsrates der Geo-Energie Suisse AG sowie der Politik und Wissenschaft trafen sich am 1. Juni 2016 in Glovelier, in der jurassischen Gemeinde Haute-Sorne. Ihr Ziel: Sich vor Ort ein eigenes Bild des am weitesten fortgeschrittenen Tiefengeothermie-Projekts der Geo-Energie Suisse AG zu machen.
Auf dem Gelände angekommen, teilte sich die zweisprachige Delegation in eine französischsprachige und eine deutsch-sprachige Teilgruppe auf.
Den französischen Erklärungen von Daniel Schafer (Präsident des Verwaltungsrates der Geo-Energie Suisse AG, 3.v.l) und Olivier Zingg (Projektleiter Romandie, Geo-Energie Suisse, 1.v.r.) folgten: (v.l.n.r.): Pierre Brulhart, RCJU; Bertrand Chaillot, EOS; Daniel Schafer, VRP GES / CEO ewb, Christian Schaller, RCJU; David Eray, Regierungsrat RCJU, Thierry Lainé, EOS und Georges Migy, Haute-Sorne.
Anhand von Plänen und mündlichen Ausführungen zu den Details der geplanten Anlage, nahm die nachhaltige Energiezukunft vor den Augen der Gäste konkrete Formen an.
Auf dem etwa 18‘000 m2 grossen Gelände zwischen der Jurasphalte SA, (Industrieanlage zur Rückgewinnung von Teer), der Kantonsstrasse, der SBB-Bahnstrecke und der Landwirtschaftszone soll die zukunftsweisende Anlage einst zu stehen kommen. Am 15. Juni 2015 gab die jurassische Regierung bekannt, dass der Sondernutzungsplan „Pilotprojekt Tiefen-geothermie“ bewilligt wurde.
Die Pilotanlage nutzt die natürliche Erdwärme zur Produktion von Strom. Maximal 5 MW Leistung soll das Geothermiekraftwerk einst haben. Damit kann Strom für rund 6’000 Haushalte produziert werden.
Anhand von detaillierten Plänen, erläuterte Peter Meier, CEO Geo-Energie Suisse, auch der deutschsprachigen Gruppe die Details rund um die geplante Anlage. Die Geo-Energie Suisse AG informierte
die anwesenden Gäste dabei ebenso über die geplanten Bauetappen, wie auch über die projektierte Gesamtanlage.
Auch bei der deutschsprachigen Gruppe war das Interesse gross….
… und der abwechselnde Blick auf die Pläne und auf das abgesteckte Baufeld liessen auch hier die geplante Anlage Wirklichkeit werden.
Nach den ausführlichen Erklärungen und zahlreichen, beantworteten Fragen vereinten sich die beiden Landessprachen wieder und traten den Rückweg nach Glovelier an.
Für den zweiten Teil des Anlasses, gesellten sich Gemeindepolitikerinnen und -politiker (Nicole Eggenschwiler, Jean-Bernard Vallat, Bürgermeister von Haute-Sorne), die das Projekt bereit gut kennen, zu den Gästen …
Der Apéro und das anschliessende Mittagessen boten zahlreiche Gelegen-heiten für freudvolle ...
… und angeregte Gespräche (Werner Leu und Peter Burri, wissenschaftlich-technischer Beirat GES)
Nach der Begrüssung durch den VRP Daniel Schafer, verlieh der Bürgermeister von Haute-Sorne, Jean-Bernard Vallat, seiner Hoffnung Ausdruck, dass das zukunfts-trächtige Pilotprojekt der Region Haute-Sorne weit über die Kantonsgrenze hinaus positive Resonanz verschaffen werde. Schliesslich wird mit dem Projekt die Grundlage für einen weiteren, wichtigen Pfeiler der erfolgreichen Energiewende gelegt.
Auch Regierungsrat David Eray, Energie- und Umweltminister des Kantons Jura, verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Projektentwickler die Planung sehr sorgfältig angegangen sind und die Risiken - vor allem bezüglich Seismizität - von meh-reren Instanzen sorgfältig überwacht würden. Auch er betonte den Pionier-charakter des Projekts und die Chance, die dies für den Kanton Jura bedeutet.
Nach Detailausführungen zum Projektfortschritt durch Peter Meier und Olivier Zingg, folgte eine Präsentation von Prof. Benoît Valley, (UNINE). Hierbei erläuterte er die Forschungszusammen-arbeit im Rahmen des Schweizer Komp-etenzzentrum für Energieforschung SCCER.